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Channel: Kommentare zu: Kinderspielzeug – fantastic plastic?!
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Von: Jens Arne Männig

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Einige Jahre meines Lebens habe ich im Bereich Merchandising/Licensing meine Brötchen verdient, einem Geschäftsfeld, in dem man, insbesondere als Lizenzagent, eine Menge mit Plüschfiguren zu tun hat. Und eine ganze Zeit davon habe ich mit der Vermarktung des Münchner Oktoberfests zugebracht, eine Zeit, in der ich viele sehr interessante Menschen kennen lernen durfte. Eine besonders Tragische Gestalt ist mir dabei in intensiver Erinnerung geblieben: Eine Ältere Dame, die über Jahrzehnte gemeinsam mit ihrem Mann einen Großhandel für Gewinn- und Verlos-Artikel betrieben hatte. Ihre Kunden waren vor allem Schieß- und Losbuden, aber auch fliegende Souvenir- und Spielwarenhändler, denen vor allem preiswerte Plüschfiguren verkauft wurden. Die Seniorchefin hatte sich lange Jahre um das Warenlager gekümmert, dort viel Zeit beim Sortieren und Packen der Ware zugebracht. Was ihr davon geblieben war, war ein massives Asthma, Allergien und massive weitere körperliche und psychische Beschwerden. Das alles, so war durch umfangreiche Untersuchungen herausgefunden worden, durch die Ausdünstungen des Materials und der chemischen Zusätze der Spielwaren, mit denen sie jahrzehntelang hantiert hatte. Was ich aus dem Leiden dieser Dame gelernt habe: Billigplüsch unbekannter Herkunft, den die eigenen Kinder von wohlmeinenden Besucher mal mitgebracht bekamen, flog bei uns umgehend in den Müll – spätestens, wenn der Schenkende das Haus verlassen hatte. Es gibt Schmackhafteres für Kleinkinder als die Fungizide, die in chinesischem Billigplüsch das Schimmeln verhindern sollen.

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